Hepatitis B
Hepatitis B ist eine bedeutende Lebererkrankung, die durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) verursacht wird. Diese Infektion kann sich sowohl akut als auch chronisch präsentieren und beeinflusst die Leber auf vielfältige Weise. In dieser umfassenden Übersicht erfahren Sie alles Wichtige über Hepatitis – von den Ursachen und Symptomen bis hin zu Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten. Zusätzlich bieten wir Informationen zur Prävention und aktuellen Verbreitung dieser Krankheit.
Was ist Hepatitis B?
Hepatitis B ist eine Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) ausgelöst wird. Bei vielen Menschen heilt eine akute Hepatitis B innerhalb von sechs Monaten spontan aus, insbesondere bei Erwachsenen. In über 90% der Fälle erfolgt die Heilung ohne weitere Komplikationen. Personen, die eine akute Hepatitis B überwunden haben, sind in der Regel für den Rest ihres Lebens immun gegen das Virus.
Jedoch kann Hepatitis B in bestimmten Bevölkerungsgruppen, wie Säuglingen, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem (z.B. HIV-Patienten oder Organtransplantierten), zu einer chronischen Infektion werden. Eine chronische Hepatitis B kann über Jahre oder sogar Jahrzehnte bestehen bleiben und im schlimmsten Fall zu schwerwiegenden Lebererkrankungen wie Zirrhose oder Leberkrebs führen. In seltenen Fällen kann eine scheinbar ausgeheilte reaktiviert werden, insbesondere wenn das Immunsystem durch andere Erkrankungen oder bestimmte Medikamente stark beeinträchtigt ist. Daher ist eine regelmäßige ärztliche Überwachung in solchen Situationen unerlässlich.
Übertragungswege
Das Hepatitis-B-Virus wird hauptsächlich über Blut, aber auch durch andere Körperflüssigkeiten wie Sperma oder Scheidensekret übertragen. Die häufigsten Übertragungswege sind ungeschützter Sexualkontakt und die Übertragung von der infizierten Mutter auf ihr Neugeborenes. Weitere Risikofaktoren sind die Benutzung kontaminierter Nadeln, unzureichende Hygiene bei medizinischen Eingriffen oder bei Piercings und Tätowierungen sowie die gemeinsame Nutzung scharfkantiger Hygienegegenstände wie Zahnbürsten oder Rasierklingen. Die Ansteckungsgefahr hängt stark von der Viruslast im Blut der infizierten Person ab.
Symptome
Die Symptome einer akuten Hepatitis B sind oft mild oder fehlen ganz. Mögliche Anzeichen sind grippeähnliche Symptome wie Fieber, Übelkeit, heller Stuhl und dunkler Urin oder eine Gelbfärbung der Haut und der Augen. Bei einer chronischen Infektion bleiben die meisten Betroffenen symptomfrei, bis ernsthafte Komplikationen wie Zirrhose oder Leberkrebs auftreten. Müdigkeit ist das häufigste Symptom einer chronischen Hepatitis B.
Diagnose
Die Diagnose einer Hepatitis B erfolgt durch spezifische Blutuntersuchungen. Der wichtigste Marker ist das HBs-Antigen (HBsAg), das auf eine Infektion hinweist. In Deutschland können Erwachsene ab 35 Jahren im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung kostenlos auf HBsAg getestet werden. Weitere wichtige Marker sind die anti-HBc- und anti-HBs-Antikörper, die Hinweise auf den Infektionsstatus geben.
Zusammengefasst:
- Akute/chronische Hepatitis B: HBsAg positiv, anti-HBc positiv, anti-HBs negativ
- Ausgeheilte Hepatitis B: HBsAg negativ, anti-HBc positiv, anti-HBs oft positiv
- Geimpft: anti-HBs positiv, kein HBsAg, kein anti-HBc
- Nicht geimpft: alle Marker negativ
Ein Bluttest auf HBV-DNA kann in bestimmten Fällen zusätzliche Informationen liefern, ist jedoch nicht immer erforderlich. Lassen Sie sich Ihre Testergebnisse von einem erfahrenen Arzt erklären, um Missverständnisse zu vermeiden.
Behandlung
Die beste Behandlung ist die Prävention. Eine sichere und effektive Impfung schützt vor Hepatitis B. Diese Totimpfung enthält keine lebenden Viren und ist daher nicht ansteckend. Bei akuter Hepatitis B erfolgt meist keine spezifische Behandlung, da die Infektion in den meisten Fällen von selbst ausheilt. Bei schweren Verläufen können virushemmende Medikamente helfen.
Für chronische Hepatitis stehen Therapien wie Peg-Interferon, das das Immunsystem stärkt, oder Tabletten zur Verfügung, die die Virusvermehrung hemmen. Die Behandlung zielt darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen, kann das Virus jedoch nicht vollständig eliminieren. Neue Forschungsansätze könnten in Zukunft möglicherweise eine Heilung ermöglichen.
Verbreitung
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren im Jahr 2019 schätzungsweise 296 Millionen Menschen weltweit chronisch infiziert. In Deutschland wird die Anzahl der Infizierten auf mehrere Hunderttausend geschätzt.
Risikogruppen
Besondere Risikogruppen sind Neugeborene infizierter Mütter, Sexualpartner von Infizierten, Menschen mit häufig wechselnden Partnern, medizinisches Personal sowie Menschen aus Ländern mit hoher Hepatitis-B-Verbreitung und Drogenkonsumenten, die gemeinsam Spritzen nutzen.
Schutzmaßnahmen
Schutz vor Hepatitis B bietet die Impfung, die sicher und wirksam ist. Weitere Schutzmaßnahmen umfassen Safer Sex, Schutzmaßnahmen beim Kontakt mit Blut und das Vermeiden der gemeinsamen Nutzung von Hygienegegenständen. Schwangere Frauen werden in Deutschland getestet, um das Neugeborene durch entsprechende Impfungen zu schützen.
Für detaillierte Informationen und aktuelle Studien zur Hepatitis B können Sie gerne unsere weiteren Ressourcen und Dokumente auf dieser Webseite einsehen.