Hepatitis C
Hepatitis C ist eine ernste Lebererkrankung, die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht wird. Diese Erkrankung kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen und hat weltweit weitreichende gesundheitliche Auswirkungen. Dank moderner medizinischer Fortschritte ist Hepatitis C jedoch heute fast immer heilbar. Auf dieser Seite erfahren Sie alles Wissenswerte über Hepatitis C, einschließlich Ursachen, Symptome, Diagnosetests, Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsstrategien.
Was ist Hepatitis C?
Hepatitis C bezeichnet eine Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht wird. In der akuten Phase zeigen nur wenige Personen Symptome, und etwa 20-50% der Infizierten heilen innerhalb der ersten sechs Monate von selbst aus. Bei der Mehrheit der Fälle (50-80%) entwickelt sich jedoch eine chronische Hepatitis C, die über Jahre im Körper verbleibt. Ohne Behandlung kann eine chronische Hepatitis C im Laufe von zwei bis drei Jahrzehnten zu schweren Komplikationen wie Zirrhose oder Leberkrebs führen. Moderne Medikamente ermöglichen heute jedoch eine nahezu vollständige Heilung der Erkrankung.
Inkubationszeit
Die Antikörper gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV-Antikörper) sind in der Regel nach sechs bis neun Wochen im Blut nachweisbar. Bei immungeschwächten Personen oder Säuglingen kann die Bildung von Antikörpern verzögert auftreten, weshalb in solchen Fällen ein Test auf das Erbmaterial des Virus (HCV-RNA) erforderlich sein kann.
Übertragungswege
Hepatitis C wird hauptsächlich durch den Kontakt mit infiziertem Blut übertragen. Vor 1992 waren kontaminierte Blutprodukte eine häufige Infektionsquelle. Heute sind vor allem die gemeinsame Nutzung von Spritzbestecken in der Drogenszene und Nadelstichverletzungen bei medizinischen Eingriffen wie Operationen, Tätowierungen oder Piercings bedeutende Übertragungswege. Auch eine sexuelle Übertragung ist möglich, jedoch relativ selten. Das Risiko erhöht sich während der Menstruation, bei gleichzeitiger HIV-Infektion und bei verletzungsträchtigen sexuellen Praktiken. Eine Mutter kann in 5% der Fälle ihr Neugeborenes ebenfalls infizieren.
Nicht übertragbare Wege
Hepatitis C wird nicht durch alltägliche Kontakte wie Umarmen, Händeschütteln oder durch die Benutzung gemeinsamer Gegenstände wie Türklinken oder Toiletten übertragen. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung durch unsichtbare Blutreste bei Mikroverletzungen, rissigen Lippen oder Mückenstichen ist extrem gering.
Symptome
Viele Menschen mit Hepatitis C bemerken über lange Zeit keine Symptome. Wenn Beschwerden auftreten, können sie unspezifisch sein und Müdigkeit, leichte Übelkeit, heller Stuhl, dunklen Urin, grippeähnliche Symptome oder Fieber umfassen. Gelbsucht ist bei Hepatitis C relativ selten. Im fortgeschrittenen Stadium können Symptome einer Zirrhose auftreten. Chronische Hepatitis C kann auch „extrahepatische Manifestationen“ wie Gelenk- und Muskelbeschwerden, Depressionen, Neuropathien, trockene Mundschleimhaut, Nierenerkrankungen und ein erhöhtes Risiko für Diabetes verursachen.
Diagnosetests
Bei Verdacht auf Hepatitis C wird zunächst ein Bluttest auf HCV-Antikörper durchgeführt. Ein positives Ergebnis wird durch einen PCR-Test auf das Erbmaterial des Virus (HCV-RNA) bestätigt. Die Bestimmung des HCV-Genotyps ist wichtig für die Therapieplanung, da einige Medikamente nur gegen bestimmte Genotypen wirksam sind. Ein einmaliger Test auf HCV-Antikörper ist für alle Krankenversicherten ab 35 Jahren in Deutschland kostenfrei.
Behandlung
Hepatitis C ist heute fast immer heilbar, dank neuer, hochwirksamer Medikamente. Die Behandlung dauert in der Regel 8 bis 12 Wochen und basiert auf Kombinationstherapien, die mehrere Wirkstoffe enthalten. Vor 2014 umfasste die Behandlung häufig Interferon und Ribavirin, doch diese sind mittlerweile durch modernere Medikamente ersetzt worden. Aktuell verfügbare Medikamente sind unter anderem Sofosbuvir, Ledipasvir, Velpatasvir, Grazoprevir und Glecaprevir, oft in Kombinationstabletten. Die Auswahl des Medikaments hängt vom Genotyp des Virus ab.
Nebenwirkungen und Risiken
Die neuen Medikamente sind in der Regel besser verträglich als die alten Interferon-Therapien. Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden können auftreten, sind jedoch oft mild. Besondere Vorsicht ist bei möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geboten. Auch bei fortgeschrittener Zirrhose sind spezielle Vorsichtsmaßnahmen notwendig.
Kosten und Erstattung
Die Kosten für die Hepatitis-C-Therapie werden von den Krankenkassen übernommen, sofern eine Krankenversicherung besteht. Die Therapiekosten sind hoch, aber durch Fortschritte in der Medizin und Preisverhandlungen zwischen Krankenkassen und Herstellern sind die finanziellen Hürden gesenkt worden.
Verbreitung und Risikogruppen
In Deutschland sind etwa 189.000 Menschen von Hepatitis C betroffen. Weltweit gibt es rund 58 Millionen Infizierte. Risikogruppen sind Personen, die vor 1991 Blutprodukte erhalten haben, medizinisches Personal, Drogenkonsumenten und Menschen, die sich unter unsterilen Bedingungen tätowieren oder piercen lassen.
Schutzmaßnahmen
Es gibt keine Impfung gegen Hepatitis C. Die Sicherheit von Blutprodukten in Deutschland ist seit 1991 gewährleistet. Es ist wichtig, keine Spritzen oder andere medizinische Geräte zu teilen, und Piercings sowie Tätowierungen nur unter sterilen Bedingungen durchführen zu lassen. Safer Sex und der Umgang mit Schutzhandschuhen beim Kontakt mit fremdem Blut sind ebenfalls wichtig.
Durch diese umfassende Information möchten wir Ihnen helfen, die Risiken und Präventionsmöglichkeiten von Hepatitis C besser zu verstehen und die notwendigen Schritte zur Erkennung und Behandlung dieser Erkrankung zu unternehmen.