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Hepatozelluläres Karzinom

Einleitung

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC), allgemein als Leberkrebs bekannt, ist ein bösartiger Tumor, der aus den Zellen der Leber, den sogenannten Hepatozyten, hervorgeht. Diese Krebsart ist besonders relevant für Menschen mit chronischen Lebererkrankungen und stellt eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung dar. In dieser Übersicht erfahren Sie alles Wichtige über die Entstehung, Diagnose, Behandlung und Prävention von HCC.

Was ist das hepatozelluläre Karzinom?

Das hepatozelluläre Karzinom ist ein aggressiver Tumor, der sich häufig bei Personen entwickelt, die seit Jahren an chronischen Lebererkrankungen leiden, insbesondere bei fortgeschrittener Leberfibrose oder Leberzirrhose. In manchen Fällen kann HCC bereits vor der vollständigen Zirrhose auftreten, besonders bei Erkrankungen wie chronischer Hepatitis B oder entzündlicher Fettleber. Auch der Konsum von Schimmelpilzgiften wie Aflatoxin kann zur Entstehung von Leberkrebs beitragen.

Die Prognose und Behandlung des hepatozellulären Karzinoms hängen stark vom Tumorstadium und -ort ab. Während im frühen Stadium Heilungschancen bestehen, konzentriert sich die Therapie in fortgeschrittenen Fällen auf das Hemmen des Tumorwachstums und die Verlängerung der Lebenszeit. Eine individuelle Beratung in einem spezialisierten Zentrum ist unerlässlich, um die besten Behandlungsmöglichkeiten zu bestimmen.

Wie lange dauert es, bis ein HCC entsteht?

Die Entstehung eines hepatozellulären Karzinoms kann Jahre bis Jahrzehnte in Anspruch nehmen, insbesondere bei chronischen Lebererkrankungen. Einmal entwickelt, kann der Tumor jedoch rasch wachsen und innerhalb weniger Monate oder Jahre lebensbedrohlich werden. Die Überlebenschancen und die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Patient, Tumorstadium und allgemeinem Gesundheitszustand.

Symptome des hepatozellulären Karzinoms

Die Symptome eines HCC sind oft unspezifisch, sodass viele Betroffene lange keine Beschwerden haben. Zu den möglichen Anzeichen gehören Gelbsucht, Übelkeit, allgemeine Mattigkeit und Bauchschmerzen. Da diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, ist eine genaue Diagnosestellung wichtig.

Leberkrebs-Screening

Für Patienten mit chronischen Lebererkrankungen, insbesondere Leberzirrhose, ist eine regelmäßige Überwachung durch Ultraschalluntersuchungen empfohlen. Zusätzlich kann der Alpha-Fetoprotein (AFP)-Wert im Blut überprüft werden, da ein erhöhter AFP-Wert auf eine mögliche Tumorentwicklung hinweisen kann.

Diagnostik des hepatozellulären Karzinoms

Die Diagnose beginnt in der Regel mit einem Ultraschall der Leber, idealerweise mit Kontrastmittel. Bei Verdacht auf einen Tumor werden weiterführende Bildgebungsverfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) eingesetzt. Eine Leberpunktion kann erforderlich sein, um verdächtiges Gewebe mikroskopisch auf bösartige Veränderungen zu untersuchen. Bei bestätigtem Tumorverdacht können molekulare Veränderungen identifiziert werden, die gezielte Therapieansätze ermöglichen.

Behandlung des hepatozellulären Karzinoms

Die Behandlung von HCC variiert je nach Größe, Anzahl und Lage der Tumoren sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten:

  • Operation: Im Idealfall kann der Tumor durch eine chirurgische Resektion entfernt werden, was eine Heilung ermöglicht. Auch eine Lebertransplantation kann erwogen werden, insbesondere wenn bereits eine Zirrhose vorliegt.
  • Lokale Therapien: Wenn eine Operation nicht möglich ist, können lokale Verfahren wie Radiofrequenz-Ablation (RFA), Mikrowellen-Ablation (MWA), transarterielle Chemoembolisation (TACE) oder transarterielle Radioembolisation (TARE) zur Tumorbekämpfung eingesetzt werden. Strahlenbehandlungen wie stereotaktische Strahlenbehandlung (SBRT) oder Protonentherapie sind ebenfalls Optionen.
  • Systemische Therapien: Bei weit fortgeschrittenem HCC oder Metastasen werden systemische Therapien wie Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI), Antikörper- und Immuntherapien angewendet, um das Überleben zu verlängern.

Die Auswahl der Therapie muss individuell angepasst werden und erfolgt idealerweise in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Tumorboard.

Lebenserwartung bei hepatozellulärem Karzinom

Die Prognose hängt stark vom Stadium des Krebses und der Behandlung ab. Bei erfolgreicher Tumorentfernung kann eine Heilung und eine lange Lebensdauer möglich sein. Im fortgeschrittenen Stadium oder bei begleitender Zirrhose kann die Lebenserwartung nur noch wenige Monate betragen. Dank neuerer Therapien und größerer Erfahrung verbessern sich die Überlebenschancen kontinuierlich.

Risikofaktoren

Hauptsächlich gefährdet sind Personen mit chronischen Lebererkrankungen wie Zirrhose, fortgeschrittener Fibrose, chronischer Hepatitis B oder entzündlicher Fettleber. Auch der häufige Konsum von Lebensmitteln, die Schimmelpilzgifte enthalten, erhöht das Risiko für Leberkrebs.

Verbreitung von Leberkrebs

In Deutschland erkranken jährlich etwa 8.300 Menschen an hepatozellulärem Karzinom. Weltweit wurden 2020 schätzungsweise 900.000 neue Fälle diagnostiziert, wobei 830.000 Menschen an dieser Erkrankung starben.

Für eine detaillierte und individuelle Beratung wenden Sie sich bitte an unser spezialisiertes Zentrum, um die beste Vorgehensweise für Ihre spezifische Situation zu besprechen.