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Lebererkrankungen durch Naturheilmittel

Einleitung

Naturheilmittel und pflanzliche Präparate erfreuen sich wachsender Beliebtheit als Alternativen zu schulmedizinischen Behandlungen. Trotz ihrer natürlichen Herkunft können diese Mittel jedoch Nebenwirkungen haben, einschließlich potenzieller Leberschäden. Diese Seite bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die Risiken, Symptome und Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit leberschädigenden Eigenschaften von Naturheilmitteln.

Was sind leberschädigende Eigenschaften von Naturheilmitteln?

Pflanzliche Mittel, ähnlich wie pharmazeutische Medikamente, können Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und allergische Reaktionen hervorrufen. Einige Pflanzen und Kräuter, wie Schöllkraut, Kava-Kava, Meerträubchen und andere, haben sich als potenziell leberschädigend herausgestellt. Zu den weiteren verdächtigen Substanzen zählen Chaparral, Poleiminze, Minze, Maulbeerbaum, Vogelleimdistel, Ox Eye Daisy, Gummidistel, Kreuzdorn, Süßholzwurzel sowie zahlreiche Kräuter und Tees, die Pyrolizidin-Alkaloide enthalten. Diese Fälle sind jedoch selten und oftmals umstritten.

Durchschnittliche Latenzzeit

Die Zeitspanne, in der sich eine Leberschädigung durch Naturheilmittel manifestieren kann, variiert erheblich. Sie kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten reichen, abhängig von der Art und Menge des konsumierten Mittels.

Häufigkeit von Leberschäden

Obwohl selten, können Leberschäden durch Naturheilmittel auftreten. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist niedrig, doch das Risiko besteht.

Symptome einer leberschädigenden Wirkung

Wenn Sie während der Einnahme von Naturheilmitteln Symptome wie Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Schmerzen im rechten Oberbauch, Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen, Juckreiz, Hautrötung, Gelbsucht, verfärbten Stuhl oder dunklen Urin bemerken, könnte dies auf eine toxische Lebererkrankung hindeuten. Es ist wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und schnell zu handeln.

Risikogruppen

Besonders gefährdet sind Personen mit genetischer Veranlagung für Lebererkrankungen sowie solche, die Naturheilmittel überdosieren, länger einnehmen als empfohlen oder sie unkontrolliert neben anderen Medikamenten verwenden. Auch Präparate aus unkontrollierten Quellen wie dem Internet stellen ein Risiko dar, da sie möglicherweise mit Schwermetallen, Pestiziden oder chemischen Arzneimitteln belastet sind.

Schutzmaßnahmen

Um sich vor möglichen Leberschäden durch Naturheilmittel zu schützen, sollten Sie:

  • Naturheilmittel aus unklaren oder unregulierten Quellen meiden.
  • Den Beipackzettel sorgfältig lesen und die empfohlenen Dosierungen einhalten.
  • Bei der Einnahme von chemisch definierten Medikamenten darauf achten, dass es keine Wechselwirkungen gibt. Konsultieren Sie hierzu Ihren Arzt.

Vorgehen bei Verdacht auf Leberschädigung

Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihr Naturheilmittel Ihre Leber schädigt, sollten Sie das Präparat sofort absetzen und umgehend einen Arzt kontaktieren. Ihr Arzt wird andere mögliche Ursachen ausschließen und den Verlauf Ihrer Erkrankung überwachen. Schwerwiegende Leberschäden können insbesondere dann auftreten, wenn das verdächtigte Mittel weiterhin eingenommen wird.

Behandlung von Leberschäden durch Naturheilmittel

In den meisten Fällen ist es ausreichend, das schädliche Naturheilmittel abzusetzen. Eine spezifische Medikation zur Rückbildung von toxischen Leberschäden gibt es nicht. In schweren Fällen kann eine medikamentöse Behandlung zur Kontrolle einzelner Symptome erforderlich sein. In extremen Fällen, wenn die Leberschädigung lebensbedrohlich ist, kann eine Lebertransplantation notwendig werden.

Meldung von Nebenwirkungen und Arzneimittelschäden

Nebenwirkungen und Arzneimittelschäden können auf verschiedenen Wegen gemeldet werden:

  • Über Ihren behandelnden Arzt
  • Über Apotheken
  • Über die Herstellerfirma des verdächtigen Präparates
  • Online über das Portal des Paul-Ehrlich-Instituts und des BfArM (nebenwirkungen.pei.de)
  • Online über das Portal Medikura (nebenwirkungen.de)

Arzneimittelbehörden überwachen zugelassene Arznei- und Naturheilmittel systematisch, um die Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten. Neue Nebenwirkungen oder Komplikationen können zu zusätzlichen Warnhinweisen oder sogar zu einer Einschränkung oder Entziehung der Zulassung eines Präparates führen. Ärzte, Apotheker und Herstellerfirmen sind gesetzlich verpflichtet, Verdachtsmeldungen an die zuständigen Behörden weiterzugeben, die dann den Verdachtsfall prüfen.