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25. Deutscher Lebertag: Fokus auf Seltene Lebererkrankungen

Am 7. August 2024 wurde der 25. Deutsche Lebertag angekündigt, der am 20. November 2024 stattfindet. Unter dem Motto „Leber gut – alles gut“ wird über seltene Lebererkrankungen informiert. Die Veranstaltung wird von der Gastro-Liga e. V., der Deutschen Leberhilfe e. V. und der Deutschen Leberstiftung organisiert.

Seltene Erkrankungen und ihre Herausforderungen

Seltene Erkrankungen (SE) sind nicht nur seltene Briefmarken oder Tiere, sondern auch Krankheiten, die nur wenige Menschen betreffen. In der Europäischen Union gilt eine Erkrankung als selten, wenn sie weniger als fünf von 10.000 Menschen betrifft. Es gibt mehr als 6.000 solcher Erkrankungen, und jährlich kommen etwa 250 neue hinzu. Trotz ihrer Seltenheit sind in der EU schätzungsweise 30 Millionen Menschen betroffen, in Deutschland etwa vier Millionen.

Seltene Lebererkrankungen: Was Sie wissen sollten

Seltene Lebererkrankungen können verschiedene Ursachen haben und sind oft schwer zu diagnostizieren. Sie verlaufen meist fortschreitend und können die Lebensqualität und -erwartung der Betroffenen stark beeinträchtigen. Hier sind einige der häufigsten Typen:

  1. Autoimmunhepatitis (AIH)
    • Beschreibung: Eine chronische Entzündung der Leber durch Fehlregulation des Immunsystems.
    • Symptome: Müdigkeit, Juckreiz, Bauchschmerzen.
    • Diagnose: Erhöhte Leberwerte, spezifische Autoantikörper, Leberpunktion.
    • Behandlung: Immunsuppressive Medikamente.
  2. Primär Biliäre Cholangitis (PBC)
    • Beschreibung: Autoimmuner Angriff auf die kleinen Gallengänge der Leber.
    • Symptome: Juckreiz, Müdigkeit, Gelenkbeschwerden.
    • Diagnose: Nachweis von Anti-Mitochondrien-Antikörpern (AMA).
    • Behandlung: Gallensäuren, PPAR-Agonisten.
  3. Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC)
    • Beschreibung: Entzündung und Vernarbung der Gallengänge, oft mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen assoziiert.
    • Symptome: Bauchschmerzen, Gelbsucht, bakterielle Cholangitis.
    • Behandlung: Es wird intensiv an neuen Medikamenten geforscht.

Besondere Fälle: Fontan-assoziierte Lebererkrankung (FALD)

Ein spezielles Beispiel ist die Fontan-assoziierte Lebererkrankung (FALD), die bei Patienten auftritt, die als Kinder eine spezielle Herzoperation hatten. Diese Erkrankung kann zu Leberzirrhose und Lebertumoren führen. Die genaue Ursache ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird empfohlen, ab dem zehnten Jahr nach der Operation regelmäßige Leberuntersuchungen durchzuführen.

Für weitere Informationen und detaillierte Beratung sollte immer ein Facharzt aufgesucht werden.

Globaler Fettleber-Tag: Die „stille“ Volkskrankheit und ihre Risiken

Am 13. Juni 2024 ist der Globale Fettleber-Tag, ein wichtiger Tag, um auf die weitverbreitete und oft unerkannte Fettlebererkrankung aufmerksam zu machen. Diese Erkrankung, die oft als „stille“ Volkskrankheit bezeichnet wird, betrifft weltweit bereits 115 Millionen Menschen und könnte bis 2030 deutlich ansteigen. Besonders häufig tritt die Fettleber bei Menschen auf, die übergewichtig sind, Diabetes haben oder regelmäßig Alkohol konsumieren.

Was ist eine Fettleber und wie entsteht sie?

Eine Fettleber entsteht, wenn sich zu viel Fett in den Leberzellen ansammelt. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

  • Übergewicht und Adipositas: Häufigste Ursache für eine Fettleber.
  • Diabetes mellitus (Typ 2): Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko für eine Fettleber.
  • Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholgenuss kann zu einer alkoholischen Fettleber führen.
  • Weitere Ursachen: Dazu gehören Stoffwechselerkrankungen, bestimmte Medikamente (wie Cortison oder HIV-Medikamente) und chronische Infektionen.

Häufigkeit der Fettleber in Deutschland

In Deutschland ist etwa jeder Vierte von einer Fettlebererkrankung betroffen, und die Zahl der Betroffenen steigt. Oft wird die Erkrankung zufällig entdeckt, da die Leber selbst keine Schmerzen verursacht und es keine spezifischen Symptome gibt. Einige Betroffene klagen über unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen, die aber keine eindeutigen Anzeichen für eine Fettleber sind.

Mögliche Folgen einer Fettleber

Eine Fettleber ist nicht harmlos und kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Sie ist ein Risikofaktor für:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle ist bei Fettleber erhöht.
  • Diabetes: Viele Menschen mit Fettleber haben auch Typ-2-Diabetes.
  • Schlechte Blutfettwerte: Häufig leiden Betroffene an erhöhten Cholesterinwerten.
  • Lebererkrankungen: Bei einer zusätzlichen Entzündung der Leber (Steatohepatitis) kann es zu einer Vernarbung (Fibrose) und im schlimmsten Fall zu einer Leberzirrhose oder Leberkrebs kommen.

Lebensstiländerungen sind entscheidend

Um eine Fettleber zu behandeln oder vorzubeugen, sind Veränderungen des Lebensstils der wichtigste Schritt:

  • Gesunde Ernährung: Eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Ballaststoffen und wenig Zucker ist vorteilhaft. Fast Food, Süßigkeiten und besonders Fruktose-reiche Lebensmittel und Getränke (wie Softdrinks und viele Smoothies) sollten vermieden werden.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, das Gewicht zu reduzieren und die Leber zu entlasten.
  • Alkoholverzicht: Verzicht auf Alkohol kann die Lebergesundheit deutlich verbessern.
  • Kaffee: Studien zeigen, dass Kaffee eine schützende Wirkung auf die Leber haben kann.

Neue Medikamente gegen Fettleber in Aussicht

Neben den Änderungen des Lebensstils gibt es auch Fortschritte in der medikamentösen Behandlung der Fettleber. In den USA wurde kürzlich ein Medikament namens Resmetirom zugelassen, das bei bestimmten Patienten mit Fettleberentzündung eingesetzt werden kann. Es ist jedoch noch unklar, wann dieses Medikament in der EU verfügbar sein wird. Andere Medikamente, wie das Abnehm-Medikament Semaglutid, werden derzeit auf ihre Wirksamkeit gegen Fettleber untersucht. Trotzdem bleibt klar: Eine „Wunderpille“ gegen Fettleber gibt es nicht, und die Behandlung wird auch in Zukunft stark auf Lebensstiländerungen setzen.

Wann sollte man zum Facharzt gehen?

Bei der Diagnose einer Fettleber spielt der Hausarzt eine zentrale Rolle. Nicht jeder mit einer Fettleber braucht eine intensive Behandlung. Entscheidend ist, ob zusätzliche Risikofaktoren oder bereits Leberschäden vorliegen. In unklaren Fällen oder bei erhöhtem Risiko sollte eine Überweisung an eine Fachpraxis für Lebererkrankungen erfolgen.

Ein nützliches Werkzeug für die Einschätzung ist der sogenannte FIB-4-Score. Dies ist ein einfacher Online-Rechner, der das Alter, zwei Leberwerte (GOT und GPT) und die Blutplättchenanzahl kombiniert, um das Risiko für eine Leberfibrose abzuschätzen. Bei einem erhöhten Risiko ist eine genauere Untersuchung durch einen Spezialisten ratsam.

Der Globale Fettleber-Tag erinnert uns daran, wie wichtig es ist, auf die eigene Gesundheit zu achten und bei Bedarf rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wichtige Informationen zum 24. Deutschen Lebertag – Leberzirrhose: Prävention, Ursachen und Symptome

Am 24. Deutschen Lebertag, der am 20. November 2023 stattfindet, stehen Prävention, Ursachen und Symptome von Leberzirrhose im Mittelpunkt. Die Deutsche Leberhilfe e.V., die Gastro-Liga e.V., und die Deutsche Leberstiftung möchten an diesem Tag auf die Wichtigkeit der Lebergesundheit und Früherkennung aufmerksam machen.

Was ist Leberzirrhose?

Leberzirrhose ist eine schwere Erkrankung der Leber, bei der gesundes Lebergewebe durch Narbengewebe ersetzt wird. Dies führt zu einer Einschränkung der Leberfunktionen und kann über Jahre unentdeckt bleiben, da die Leber selbst kein Schmerzempfinden hat. Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust sind oft unspezifisch und werden nicht sofort mit einer Lebererkrankung in Verbindung gebracht.

Ursachen von Leberzirrhose

Leberzirrhose kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:

  • Alkoholkonsum: Übermäßiger und langfristiger Alkoholkonsum ist eine der Hauptursachen.
  • Viruserkrankungen: Hepatitis B und C können zu chronischen Leberentzündungen führen, die in eine Zirrhose übergehen können.
  • Fettlebererkrankungen: Diese können durch Übergewicht, Diabetes und Stoffwechselstörungen verursacht werden. Besonders die nicht-alkoholische Fettleber (MASLD) ist ein wachsendes Problem.
  • Autoimmunerkrankungen: Erkrankungen wie Autoimmunhepatitis greifen das eigene Lebergewebe an.
  • Stoffwechselstörungen: Einige genetische Erkrankungen wie Hämochromatose (Eisenüberladung) und Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit) können ebenfalls zu Leberzirrhose führen.

Wie kann man Leberzirrhose vorbeugen?

1. Gesunde Lebensweise

Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein moderater Alkoholkonsum sind entscheidend, um die Leber gesund zu halten. Eine Fettleber kann auch ohne Alkoholkonsum auftreten und betrifft etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung, besonders bei Menschen mit Übergewicht und Diabetes. Die Umstellung auf eine gesunde Lebensweise kann das Risiko deutlich senken.

2. Impfungen

Impfungen gegen Hepatitis B bieten einen wirksamen Schutz vor einer Infektion, die zu Leberentzündungen und letztlich zu Leberzirrhose führen kann. Durch den Schutz vor Hepatitis B kann auch das Risiko von Leberkrebs reduziert werden.

3. Früherkennung

Regelmäßige Gesundheitschecks sind wichtig, um Lebererkrankungen frühzeitig zu erkennen. Besonders die Überprüfung der Leberwerte im Blut (GPT, GOT und GGT) kann frühe Anzeichen einer Schädigung aufdecken. Gesetzliche Krankenkassen in Deutschland bieten ab dem 35. Lebensjahr eine einmalige Untersuchung auf Hepatitis B und C an.

4. Risikobewusstsein

Menschen mit Risikofaktoren wie familiärer Vorbelastung, Übergewicht oder bestimmten Erkrankungen sollten besonders aufmerksam sein und regelmäßig ihre Lebergesundheit überprüfen lassen.

5. Aufklärung und Bewusstsein

Es ist wichtig, die Bevölkerung über die Risiken und die Bedeutung der Lebergesundheit zu informieren. Eine gute Aufklärung kann dazu beitragen, dass Menschen frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um ihre Leber zu schützen.

Behandlung und Chancen auf Rückbildung

Früher galt Leberzirrhose als irreversibel. Heute wissen wir, dass die Leber in frühen Stadien der Erkrankung eine gewisse Fähigkeit zur Erholung und Rückbildung hat, sofern die Ursachen wie Alkohol, Hepatitisviren oder eine ungesunde Lebensweise konsequent beseitigt werden. Wenn eine vollständige Heilung nicht möglich ist, kann eine stabile Phase erreicht werden, in der das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt wird. Bei fortgeschrittener Leberzirrhose kann eine Lebertransplantation notwendig sein, um das Leben des Patienten zu retten.

Leberkrebs-Awareness-Monat: Neue Informationen zu Leberkrebsarten

Im Oktober ist Leberkrebs-Awareness-Monat. Anlässlich dieses Monats hat die Deutsche Leberhilfe e.V. ihre Informationen zu Leberkrebs aktualisiert. Es gibt jetzt neue, verständliche Texte zum Hepatozellulären Karzinom (HCC) und zum Gallengangskarzinom (Cholangiokarzinom). Diese ersetzen die bisherigen allgemeinen Informationen über Leberkrebs. Ein besonderer Dank geht an Herrn Prof. Dr. med. Thomas Berg von der Universitätsklinik Leipzig für die medizinische Beratung.

Was ist Leberkrebs?

Leberkrebs ist eine der häufigsten krebsbedingten Todesursachen weltweit. Besonders betroffen sind Menschen mit chronischen Lebererkrankungen, aber auch andere Faktoren wie Schimmelpilze in der Nahrung können das Risiko für Leberkrebs erhöhen. Im Jahr 2020 starben laut dem Europäischen Hepatologenverband (EASL) rund 800.000 Menschen an Leberkrebs.

Die häufigsten Arten von Leberkrebs

Es gibt zwei Haupttypen von Leberkrebs:

  1. Hepatozelluläres Karzinom (HCC): Dies ist die häufigste Form von Leberkrebs und betrifft die Hauptzellen der Leber (Hepatozyten).
  2. Gallengangskarzinom (Cholangiokarzinom): Diese Form des Krebses entsteht in den Gallengängen innerhalb oder außerhalb der Leber.

Wie kann man Leberkrebs vorbeugen?

Die beste Vorbeugung gegen Leberkrebs ist die Vermeidung und rechtzeitige Behandlung von Lebererkrankungen. Dazu gehören:

  • Gesunde Ernährung: Vermeidung von Lebensmitteln, die mit Schimmelpilzen belastet sein könnten.
  • Impfungen: Gegen Hepatitis B geimpft zu sein, da diese Krankheit das Risiko für Leberkrebs erhöhen kann.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Besonders bei bekannten Lebererkrankungen oder familiärer Vorbelastung.

Bessere Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene

Für Menschen, die bereits an Leberkrebs erkrankt sind, gibt es heute wesentlich bessere Behandlungsmöglichkeiten als noch vor einigen Jahren. Dies umfasst moderne Therapien, die durch ständige Forschung und Weiterentwicklung verbessert werden.

Leberkrebs: Ursachen, Vorsorge und Behandlungsmöglichkeiten

Im Oktober ist Leberkrebs-Awareness-Monat. Organisationen weltweit informieren über die Risiken, Vorsorgemöglichkeiten und Behandlungen von Leberkrebs. Leberkrebs ist nach Lungen- und Darmkrebs die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache weltweit. Jedes Jahr sterben fast 800.000 Menschen an Leberkrebs. Doch viele Fälle wären vermeidbar.

Wer ist besonders gefährdet?

Leberkrebs tritt häufig bei Menschen auf, die bereits eine chronische Lebererkrankung haben. Zu den Hauptursachen zählen:

  • Chronische Hepatitisvirus-Infektionen: Hepatitis B und C können die Leber schädigen und führen oft zu Leberzirrhose.
  • Alkohol: Längerer übermäßiger Alkoholkonsum kann die Leber stark schädigen.
  • Fettleber bei Menschen mit Metabolischem Syndrom: Starkes Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck erhöhen das Risiko.
  • Stoffwechsel- oder Autoimmunerkrankungen: Diese können ebenfalls zu chronischen Leberschäden führen.

Viele dieser Erkrankungen sind behandelbar. Eine rechtzeitige Behandlung kann das Risiko für Leberkrebs verringern.

Warum kann Leberkrebs entstehen?

Die Leber kann sich lange selbst reparieren, aber bei dauerhafter Schädigung bildet sie Narbengewebe (Leberzirrhose). In diesem Stadium funktioniert die Immunabwehr schlechter, und es kann zu unkontrolliertem Zellwachstum kommen, was zu Tumoren führen kann. Bei bestimmten Erkrankungen wie Hepatitis B kann sich ein Tumor auch ohne Zirrhose entwickeln.

Auch die Gallenwege oder die Gallenblase können betroffen sein:

  • Gallengangskarzinom (Cholangiokarzinom, CCA): Betrifft die Gallengänge innerhalb oder außerhalb der Leber.
  • Gallenblasenkrebs: Tritt seltener auf, kann aber z.B. durch Gallensteine begünstigt werden.

Krebsvorsorge für Leberkranke

Menschen mit chronischen Lebererkrankungen sollten regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen machen. Wichtig ist:

  • Ultraschalluntersuchungen: Für Menschen mit Leberzirrhose alle sechs Monate empfohlen.
  • Screening für Gallengangskarzinome: Bei Risikopatienten wie Menschen mit PSC oder Gallengangszysten.
  • Entfernung der Gallenblase: Bei krankhaften Veränderungen zur Risikoreduzierung.

Behandlung von Leberkrebs

Die Behandlung von Leberkrebs hängt von vielen Faktoren ab, darunter Tumorstadium und allgemeiner Gesundheitszustand. Ein erfahrener Tumorspezialist sollte eine individuelle Therapie empfehlen.

Mögliche Behandlungen:

  • Operation: Wenn der Tumor früh erkannt wird und noch klein ist, kann er chirurgisch entfernt werden.
  • Lebertransplantation: Bei kleinen Tumoren und Zirrhose kann eine Transplantation die beste Option sein.
  • Lokale Therapien: Verfahren wie Radiofrequenzablation (Hitze) oder TACE (gezielte Chemotherapie) können den Tumor direkt behandeln.
  • Systemische Behandlungen: Chemotherapie und Immuntherapie kommen bei fortgeschrittenen Stadien in Betracht.
  • Palliativmedizin: Wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, steht die Linderung von Symptomen im Vordergrund.

Wie kann man Leberkrebs vorbeugen?

Prävention ist der beste Schutz vor Leberkrebs:

  • Impfung gegen Hepatitis B: Schützt vor einer der häufigsten Ursachen.
  • Gesunder Lebensstil: Ausgewogene Ernährung, Vermeidung von Übergewicht und wenig Alkohol.
  • Rauchen vermeiden: Rauchen erhöht nicht nur das Risiko für Lungenkrebs, sondern auch für Leberkrebs.

Eine gesunde Leber bedeutet ein geringeres Risiko für Leberkrebs. Es ist wichtig, regelmäßig Gesundheitschecks durchzuführen und risikoreiche Verhaltensweisen zu vermeiden.

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Lebererkrankungen

Seltene Lebererkrankungen, auch „Orphan Diseases“ genannt, betreffen oft weniger als eine von 2.000 Personen. In Deutschland gibt es mehr als vier Millionen Menschen mit einer seltenen Krankheit. Diese Erkrankungen sind meist genetisch oder autoimmun bedingt und oft schwer zu diagnostizieren, da sie unspezifische Symptome zeigen. Der Deutsche Lebertag 2023 stellt neue Therapieansätze für diese Erkrankungen vor.

Was sind seltene Lebererkrankungen?

Seltene Lebererkrankungen sind Krankheiten, die das Leben stark beeinflussen können. Sie sind oft genetisch oder durch das Immunsystem bedingt und verlaufen chronisch. Zu den wichtigsten autoimmunen Lebererkrankungen gehören:

  1. Autoimmune Hepatitis (AIH): Eine chronische Entzündung der Leber, bei der das Immunsystem die eigenen Leberzellen angreift. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Symptome sind unter anderem Müdigkeit, Bauchschmerzen und Juckreiz. Unbehandelt kann AIH zu Leberzirrhose oder akutem Leberversagen führen. Die Behandlung besteht aus immunsuppressiven Medikamenten, die eine weitgehend normale Lebenserwartung ermöglichen.
  2. Primär Biliäre Cholangitis (PBC): Eine Entzündung der kleinen Gallengänge in der Leber, die unbehandelt zu Leberzirrhose führen kann. Sie betrifft meist Frauen mittleren Alters. Häufige Symptome sind Fatigue und Juckreiz, unabhängig vom Fortschritt der Krankheit. Neue Medikamente sind in der Erprobung, um die Krankheit noch effektiver zu behandeln.
  3. Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC): Eine Entzündung der Gallenwege, die oft mit chronischen Darmerkrankungen einhergeht. PSC erhöht das Risiko für Leberzirrhose und Leberkrebs. Es gibt derzeit keine zugelassene medikamentöse Therapie, und die Behandlung konzentriert sich auf die Behandlung von Komplikationen und die Vorbereitung auf eine mögliche Lebertransplantation.

Fortschritte in der Forschung und Therapie

Neue Forschungsergebnisse und Therapieansätze bieten Hoffnung für Menschen mit seltenen Lebererkrankungen. Einige Erkrankungen, die früher als unheilbar galten, sind nun besser kontrollierbar. Hier einige Fortschritte:

  • Enzym-Ersatztherapien: Zum Beispiel für angeborene Stoffwechselerkrankungen wie LAL-D und Morbus Gaucher.
  • IBAT-Hemmer: Für cholestatische Erkrankungen wie das Alagille-Syndrom und PFIC.
  • Referenznetzwerke: Das Europäische Referenznetzwerk für seltene Lebererkrankungen (ERN RARE-LIVER) in Hamburg koordiniert die Behandlung und bietet eine Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen Experten und Patientenorganisationen in ganz Europa.

Wichtige Schritte für Betroffene

Da die Symptome unspezifisch sind, wird eine Diagnose oft erst spät gestellt. Es ist wichtig, dass Patienten und Ärzte auf mögliche Anzeichen achten. Der Deutsche Lebertag mit dem Motto „Kennen Sie Ihre Leberwerte?“ fordert alle auf, ihre Leberwerte regelmäßig zu überprüfen. Die Früherkennung kann den Verlauf einer Erkrankung entscheidend beeinflussen.

Empfehlungen:

  • Regelmäßige Untersuchungen: Haus- und Kinderärzte sollten bei unklaren Beschwerden die Leberwerte kontrollieren.
  • Fachzentren aufsuchen: Spezialisierte Exzellenzzentren bieten die beste Diagnose und Behandlung für seltene Lebererkrankungen.
  • Früherkennung fördern: Regelmäßige Teilnahmen an Früherkennungsprogrammen, insbesondere für Patienten mit erhöhtem Risiko.

Seltene Lebererkrankungen können das Leben stark beeinflussen. Doch neue Therapien und Netzwerke bieten Betroffenen immer bessere Perspektiven. Es ist wichtig, das Bewusstsein für diese Erkrankungen zu schärfen und die Früherkennung zu fördern, um rechtzeitig die richtige Behandlung zu erhalten.

Verbesserte Behandlung von primären Lebertumoren: Bedeutung der Früherkennung

Leberzellkrebs (Hepatozelluläres Karzinom, HCC) und Tumore der Gallenwege, wie das Gallengangskarzinom (Cholangiozelluläres Karzinom, CCC), zählen weltweit zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen. Dank erheblicher Fortschritte in der Behandlung haben sich die Therapieoptionen für diese primären Lebertumoren erheblich verbessert. Der diesjährige Deutsche Lebertag betont die Bedeutung der Früherkennung, um von diesen Fortschritten zu profitieren.

Arten von Lebertumoren und ihre Entstehung

Primäre Lebertumoren entstehen direkt aus den Zellen der Leber oder der dazugehörigen Strukturen:

  • Hepatozelluläres Karzinom (HCC): Ein Tumor, der sich direkt aus Leberzellen entwickelt. HCC ist die häufigste Form des primären Leberzellkrebses.
  • Gallengangskarzinom (CCC): Ein Krebs der Gallenwege, der auch als primärer Lebertumor klassifiziert wird, da er im Organsystem der Leber entsteht.

Es gibt auch sekundäre Lebertumoren, die nicht in der Leber selbst entstehen, sondern als Metastasen von Krebs, der in anderen Körperteilen beginnt, in die Leber streuen.

Fortschritte in der Therapie von primären Lebertumoren

Die Therapie von HCC und CCC hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Zwei wesentliche Fortschritte umfassen:

  1. Immuntherapie beim CCC: Diese Therapieform hat sich als Ergänzung zur traditionellen Chemotherapie etabliert. Sie aktiviert das Immunsystem gezielt, um Krebszellen zu bekämpfen. Die Immuntherapie wird zunehmend als Standard in der Kombinationstherapie eingesetzt.
  2. Kombinierte Immuntherapien beim HCC: Für das HCC stehen nun zwei kombinierte Immuntherapien zur Verfügung. Diese neuen Therapien sind für bestimmte Patienten besser geeignet und verträglicher als frühere Standardtherapien.

Neue systemische Therapieoptionen ermöglichen eine signifikante Verbesserung der Behandlungsergebnisse. Zukünftig könnten Krebsbehandlungen noch individueller werden, indem Tumoren besser molekular klassifiziert und bestimmte Ko-Mutationen identifiziert werden, die die Wirksamkeit von Arzneimitteln beeinflussen.

Bedeutung der Früherkennung

Lebertumoren entwickeln sich oft ohne erkennbare Symptome, da die Leber selbst nicht schmerzempfindlich ist. Daher ist die Früherkennung entscheidend. Die meisten Lebertumoren werden zufällig in frühen Stadien entdeckt, und nur dann können die neuen Therapieoptionen ihre volle Wirkung entfalten. Für die Diagnose von HCC und CCC stehen verschiedene bildgebende, endoskopische und labortechnische Verfahren zur Verfügung.

In der 2022 aktualisierten deutschen S3-Leitlinie zum Hepatozellulären Karzinom und biliären Karzinomen wurden neue Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie veröffentlicht, einschließlich der Identifikation von seltenen Erkrankungen als Risikofaktoren für HCC. Das Konzept der „Living Guideline“ ermöglicht eine schnelle Integration neuer Erkenntnisse.

Prävention und Screening

Die meisten Lebertumoren entstehen durch chronische Lebererkrankungen. Eine frühe Behandlung oder Vermeidung dieser Erkrankungen ist die beste Prävention. Regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, wie GPT und GOT, kann helfen, frühzeitig auf Leberprobleme hinzuweisen.

Seit der Einführung des Einmalscreenings auf Virushepatitis B und C im Rahmen der „Gesundheitsuntersuchung“ in Deutschland können Erwachsene ab 35 Jahren eine unerkannte Virushepatitis B und C diagnostizieren und behandeln lassen. Virushepatitis (B, C und D), unbehandelte nicht-alkoholische Fettleberhepatitis (NASH), und unbehandelte alkoholische Fettleberhepatitis (ASH) sind die Hauptursachen für die Entstehung eines HCCs.

Deutscher Lebertag 2023: Prävention, Diagnose und Therapie von Virushepatitis im Fokus

Die Virushepatitis stellt weltweit ein großes Gesundheitsproblem dar, obwohl moderne Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen, die eine Eindämmung, insbesondere in Deutschland, ermöglichen könnten. Mehr als 400 Millionen Menschen sind weltweit mit Hepatitis-Viren (B, C und/oder D) infiziert, häufig ohne es zu wissen. Vor dem 24. Deutschen Lebertag am 20. November 2023 informieren die Ausrichter über Prävention, Diagnose und Therapie von Virushepatitis. Der Deutsche Lebertag steht unter dem Motto „Kennen Sie Ihre Leberwerte?“ und wird von der Gastro-Liga e. V., der Deutschen Leberhilfe e. V. und der Deutschen Leberstiftung ausgerichtet.

Herausforderungen bei der Erkennung von Virushepatitis

Die SARS-CoV-2-Pandemie hat gezeigt, dass Infektionskrankheiten mit Tests, Aufklärung und Impfkampagnen erfolgreich bekämpft werden können. Ähnlich wie bei COVID-19 verlaufen auch Infektionen mit Hepatitis-Viren oft unspezifisch und über Jahre symptomlos. Bei einer akuten Virushepatitis (Hepatitis A, B, C, D oder E) zeigen etwa 80 % der Patienten keine eindeutigen Symptome, die auf eine Lebererkrankung hindeuten. Unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder Müdigkeit tragen dazu bei, dass viele Infektionen unbemerkt bleiben.

Prof. Dr. Christoph Sarrazin, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberhilfe e. V., betont die Bedeutung der Früherkennung und adäquaten Behandlung von Lebererkrankungen. Die Einführung eines Einmalscreenings auf Hepatitis B und C im Rahmen der Gesundheitsuntersuchungen für Versicherte ab 35 Jahren in Deutschland im Oktober 2021 war ein wichtiger Schritt. Dieses Screening ermöglicht die Erkennung von Infektionen auch bei Personen ohne spezifische Risikofaktoren oder bei solchen, die ihren Risikostatus nicht kennen oder nicht kommunizieren möchten. Zudem dient die Früherkennung der Virushepatitis B und C als Krebsprävention, da unbehandelte Infektionen zu Hepatozellulärem Karzinom (HCC) führen können, einer Krebsart mit schlechter Prognose und weltweit der vierthäufigsten Krebstodesursache.

Globale und nationale Strategien zur Bekämpfung der Virushepatitis

Die Virushepatitis wurde lange Zeit als globales Gesundheitsproblem unterschätzt. Doch im Jahr 2016 legte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Fokus auf dieses Thema und setzte sich das Ziel, die Virushepatitis bis 2030 global zu eliminieren. Die medizinischen Möglichkeiten zur Erreichung dieses Ziels sind vorhanden:

  • Antivirale Therapien: Moderne antivirale Medikamente ermöglichen eine nahezu nebenwirkungsfreie Behandlung und können bei Hepatitis-C-Infektionen sogar eine vollständige Heilung innerhalb weniger Wochen bewirken.
  • Impfungen: Eine wirksame Impfung gegen Hepatitis B schützt gleichzeitig vor Hepatitis D, da diese nur zusammen mit Hepatitis B auftreten kann.

Die deutsche Bundesregierung hat sich ebenfalls zu einer strategischen Neuausrichtung verpflichtet und 2016 die Strategie „BIS 2030 – Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorenübergreifend“ zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderen sexuell übertragbaren Infektionen beschlossen. Allerdings wurde diese Bestrebung durch die Corona-Pandemie zurückgeworfen. Während der Kontaktbeschränkungen wurden Angebote zur Diagnose und Therapie der Hepatitis C unterbrochen, was das Ziel der WHO gefährdet, die Virushepatitis weltweit bis 2030 zu eliminieren.

Chancen nach der Corona-Pandemie

Die Zeit nach der Pandemie könnte neue Möglichkeiten bieten, den Kampf gegen die Virushepatitis zu verstärken. Das gestiegene Bewusstsein der Bevölkerung für Infektionskrankheiten könnte für zukünftige Aufklärungskampagnen genutzt werden. Ein umfassendes Verständnis der Risiken und rechtzeitige Tests könnten helfen, Virushepatitis effizienter zu bekämpfen und die Zahl der Todesfälle bis 2040 zu verringern. Prognosen warnen, dass bis dahin Virushepatitiden mehr Todesfälle verursachen könnten als HIV, Malaria und Tuberkulose zusammen.

23. Deutscher Lebertag 2022: „total zentral: Die Leber!“ – Aufruf zur Früherkennung und Aufklärung

Heute, am 20. November 2022, findet der 23. Deutsche Lebertag statt, der von der Deutschen Leberstiftung, der Gastro-Liga e.V. und der Deutschen Leberhilfe e.V. gemeinsam organisiert wird. Unter dem Motto „total zentral: Die Leber!“ wird die zentrale Rolle der Leber als essenzielles Stoffwechselorgan des menschlichen Körpers betont. Der Lebertag dient dazu, die Öffentlichkeit über die Bedeutung der Lebergesundheit und die Prävention von Lebererkrankungen aufzuklären.

Die Bedeutung der Leber im menschlichen Körper

Die Leber ist ein zentrales Stoffwechselorgan, das eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen übernimmt:

  • Energiestoffwechsel: Die Leber spielt eine Schlüsselrolle im Energiestoffwechsel und produziert wesentliche Enzyme, um diesen zu regulieren.
  • Entgiftung: Sie entgiftet den Körper von schädlichen Substanzen und baut toxische Stoffe ab.
  • Speicherung: Die Leber speichert Energiereserven, Vitamine und Mineralstoffe, die für den Körper wichtig sind.
  • Produktion von Bluteiweißen und Gallenflüssigkeit: Die Leber produziert lebenswichtige Bluteiweiße und Gallenflüssigkeit, die für die Verdauung und den Fettstoffwechsel notwendig sind.
  • Immunsystem: Sie stellt Abwehrstoffe bereit, die für das Immunsystem unerlässlich sind.
  • Hormonproduktion: Die Leber ist beteiligt an der Synthese von Ausgangsprodukten für die Hormonproduktion.

Eine gesunde und funktionsfähige Leber ist daher essenziell für den gesamten Organismus.

Früherkennung und Diagnose von Lebererkrankungen

Ein zentrales Anliegen des 23. Deutschen Lebertages ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Wichtigkeit der Früherkennung von Lebererkrankungen. Eine erkrankte Leber verursacht keine Schmerzen, da sie keine entsprechenden Nervenzellen besitzt. Deshalb bleiben Lebererkrankungen häufig unentdeckt und werden oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Die Diagnose von Lebererkrankungen erfolgt meist über die Analyse der Leberwerte im Blut. Erhöhte Werte, wie die Enzyme GPT, GOT und gGT, können auf eine Leberfunktionsstörung hinweisen und sollten immer weiter untersucht werden, um die genaue Ursache zu ermitteln.

Die Früherkennung spielt eine entscheidende Rolle, da sie die Behandlungschancen verbessert und potenziell schwerwiegende Folgen einer Lebererkrankung verhindern kann. Je früher eine Lebererkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Möglichkeiten, sie erfolgreich zu behandeln und in manchen Fällen sogar zu heilen.

Aufklärung und Prävention als Schlüssel zum Erfolg

Der Deutsche Lebertag setzt ein klares Zeichen für mehr Aufklärung und Bewusstsein für die Lebergesundheit. Die Organisatoren betonen, dass viele Menschen die Funktionsvielfalt und Bedeutung der Leber für den menschlichen Körper unterschätzen. Der Aktionstag soll daher dazu beitragen, dieses Bewusstsein zu stärken und die Menschen über Risikofaktoren, Früherkennung, Therapie und Vorbeugung von Lebererkrankungen zu informieren.

23. Deutscher Lebertag 2022: „total zentral: die Leber!“ – Aufklärung und Prävention stehen im Fokus

Unter dem Motto „total zentral: die Leber!“ betonte der 23. Deutsche Lebertag am 20. November 2022 die wichtige Rolle der Leber als zentrales Stoffwechselorgan und die Notwendigkeit, mehr Bewusstsein für Lebererkrankungen zu schaffen. Die Leber ist ein lebenswichtiges Organ, das zahlreiche Funktionen im menschlichen Körper übernimmt. Trotzdem bleibt das Thema Lebergesundheit oft unbeachtet, obwohl Lebererkrankungen zu den häufigsten Todesursachen zählen. In Deutschland leiden schätzungsweise 23 Prozent der Bevölkerung an einer Fettlebererkrankung – viele davon, ohne es zu wissen.

Der Aktionstag wurde von der Deutschen Leberhilfe e. V., der Deutschen Leberstiftung und der Gastro-Liga e. V. organisiert. Im Rahmen dieses Tages boten Leberspezialisten an drei Tagen eine kostenfreie Telefonaktion an, bei der sie individuelle Fragen zu Leber und Lebererkrankungen beantworteten.

Ursachen und Früherkennung von Lebererkrankungen

Die Ursachen für Lebererkrankungen sind vielfältig. Die häufigste Ursache für Leberentzündungen (Hepatitis) ist die Fettleber, die durch Übergewicht, Diabetes mellitus oder Alkoholmissbrauch entsteht. Virusinfektionen sind ebenfalls eine häufige Ursache. Lebererkrankungen können oft durch bildgebende Verfahren und durch die Analyse von Leberwerten im Blut (GPT, GOT und gGT) erkannt werden. Erhöhte Leberwerte erfordern zusätzliche Untersuchungen, um die zugrunde liegende Ursache festzustellen.

Früherkennung ist bei Lebererkrankungen entscheidend, da die Leber im Gegensatz zu anderen Organen wie dem Herzen keine Nervenzellen besitzt, die Schmerzsignale senden könnten. Viele Menschen bemerken daher Leberprobleme erst, wenn das Organ bereits erheblich geschädigt ist.

Aufklärungsbedarf und Prävention

Professor Dr. Christoph Sarrazin, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberhilfe e. V., betont, dass vielen Menschen das Bewusstsein für die Wichtigkeit und Funktionsvielfalt der Leber fehlt. „Die meisten wissen nur, dass erhöhter Alkoholkonsum schlecht für die Leber ist, aber viele sind sich nicht bewusst, dass auch Menschen, die keinen oder nur wenig Alkohol trinken, an Lebererkrankungen leiden können,“ erklärt Sarrazin. Öffentlichkeitsarbeit, wie die Presseveröffentlichungen und Telefonaktionen im Rahmen des Deutschen Lebertages, sind daher entscheidend, um Informationen über die Bedeutung der frühen Diagnose und verbesserte Therapieoptionen zu verbreiten.

Ein weiteres wichtiges Thema des Lebertages ist die Prävention. Eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung können nicht nur Lebererkrankungen vorbeugen, sondern auch zur Therapie beitragen. Es ist essentiell, dass die Bevölkerung über die Möglichkeiten informiert wird, wie sie ihre Lebergesundheit aktiv schützen kann.

Fortschritte bei der Früherkennung

Eine positive Entwicklung bei der Früherkennung von Virusinfektionen der Leber wurde ebenfalls hervorgehoben. Seit dem 1. Oktober 2021 haben gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren in Deutschland im Rahmen der „Gesundheitsuntersuchung“ (früher „Check-up 35“) Anspruch auf ein einmaliges Screening auf Hepatitis B und Hepatitis C. Diese Tests helfen dabei, Infektionen zu entdecken, die zunächst symptomlos oder schleichend verlaufen. Durch frühzeitige Diagnose und Behandlung können schwere Spätfolgen wie Leberzirrhose, Leberzellkrebs und Hepatitis-bedingte Todesfälle vermieden werden.

Zukunftsperspektiven

Um die wachsende Zahl von Menschen mit Lebererkrankungen zu reduzieren, ist es entscheidend, das Bewusstsein für Lebergesundheit weiter zu schärfen und vorhandene Früherkennungsprogramme optimal zu nutzen. Außerdem sollten weitere Screening-Programme, zum Beispiel für nicht-infektiöse Lebererkrankungen, etabliert werden.

Der 23. Deutsche Lebertag 2022 setzte ein starkes Zeichen für mehr Aufklärung und Vorsorge in Bezug auf Lebergesundheit und betonte, dass die Leber als zentrales Stoffwechselorgan die Aufmerksamkeit und Pflege verdient, die sie braucht, um gesund zu bleiben.

Neue Therapieansätze für seltene Lebererkrankungen im Fokus des 23. Deutschen Lebertages

Am 2. November 2022 informieren die Ausrichter des 23. Deutschen Lebertages – die Deutsche Leberstiftung, die Deutsche Leberhilfe e. V. und die Gastro-Liga e. V. – über neue Entwicklungen in der Therapie von seltenen Lebererkrankungen. Der diesjährige Lebertag findet am 20. November 2022 unter dem Motto „total zentral: die Leber!“ statt und betont die Bedeutung der Leber für die menschliche Gesundheit.

Seltene Lebererkrankungen

Eine Herausforderung für Diagnostik und Therapie

Die Europäische Union (EU) definiert eine Erkrankung als selten, wenn sie weniger als fünf von 10.000 Menschen betrifft. Obwohl einzelne seltene Erkrankungen jeweils nur wenige Menschen betreffen, gibt es insgesamt mehr als 6.000 bekannte seltene Erkrankungen. Schätzungen zufolge sind etwa 30 Millionen Menschen in der EU von einer seltenen Erkrankung betroffen, darunter auch viele mit seltenen Lebererkrankungen. In Deutschland allein sind mehrere 10.000 Menschen betroffen.

Typen und Ursachen seltener Lebererkrankungen

Seltene Lebererkrankungen können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, darunter:

  1. Angeborene Krankheiten: Genetische Störungen, die die Leber betreffen.
  2. Autoimmune Erkrankungen: Zustände, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise die eigenen Leberzellen angreift.
  3. Infektiöse oder toxische Ursachen: Lebererkrankungen, die durch Infektionen oder die Exposition gegenüber giftigen Substanzen entstehen.

Diese Erkrankungen sind oft schwer zu diagnostizieren, da sie unspezifische Symptome haben oder sich schleichend entwickeln. Sie sind häufig fortschreitend und können die Lebenserwartung erheblich senken.

Fortschritte in der Forschung und neue Therapieansätze

Die Forschung hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte im Verständnis der Pathophysiologie seltener Lebererkrankungen gemacht. Insbesondere die Identifizierung spezifischer Gene und deren Rolle in diesen Krankheiten hat neue Ansätze für Diagnose und Therapie ermöglicht. Einige der jüngsten Entwicklungen umfassen:

  • Genbasierte Therapien: Fortschritte in der Gentechnik ermöglichen gezielte Behandlungen, die spezifische genetische Defekte korrigieren oder deren Auswirkungen abmildern können.
  • Immuntherapien: Für autoimmune Lebererkrankungen wurden neue Immuntherapien entwickelt, die das Immunsystem modulieren und so die Angriffe auf die eigenen Leberzellen verhindern.
  • Personalisierte Medizin: Durch die molekulare Analyse der Erkrankungen können individuelle Therapiepläne entwickelt werden, die besser auf den jeweiligen Patienten abgestimmt sind.

Die Bedeutung der frühzeitigen Diagnose

Für alle seltenen Lebererkrankungen gilt, dass eine frühzeitige Diagnose entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung ist. Früherkennung ermöglicht es, gezielte Therapien zu starten, bevor die Erkrankung zu weit fortgeschritten ist, was die Prognose erheblich verbessern kann.

Aufklärung und Sensibilisierung als Schlüssel

Der 23. Deutsche Lebertag zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Lebergesundheit und die Risiken von Lebererkrankungen zu schärfen, insbesondere bei seltenen Erkrankungen, die oft nicht gut bekannt sind. Die Aufklärung der Bevölkerung und die Information über neue Therapiemöglichkeiten sind zentrale Bestandteile des Aktionstages.

„Total zentral: die Leber!“ – Volkskrankheit Fettleber: Ein unterschätztes Gesundheitsrisiko

Am 19. Oktober 2022 beleuchteten die Ausrichter des 23. Deutschen Lebertages – die Gastro-Liga e. V., die Deutsche Leberhilfe e. V. und die Deutsche Leberstiftung – die zunehmende Verbreitung und die Gefahren der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD), einer oft unentdeckten, aber potenziell schwerwiegenden Erkrankung. Unter dem diesjährigen Motto „total zentral: die Leber!“ wird die Bedeutung dieses wichtigen Organs hervorgehoben, um mehr Bewusstsein für die Prävention und Früherkennung von Lebererkrankungen zu schaffen.

NAFLD: Ein globales Problem, das oft unerkannt bleibt

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) betrifft etwa 25 Prozent der Weltbevölkerung, einschließlich eines Viertels der Erwachsenen und eines Drittels der übergewichtigen Kinder in Deutschland. Die Erkrankung bleibt oft lange unentdeckt, da sie meist ohne spezifische Symptome verläuft. Doch die Folgen einer unbehandelten Fettleber können schwerwiegend sein: Die Krankheit kann sich zu einer nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) entwickeln, die wiederum zu Leberzirrhose und Leberzellkrebs führen kann.

Von NAFL zu NASH: Ein fortschreitendes Risiko

Die NAFLD umfasst ein breites Spektrum von Krankheitsstadien:

  1. Nicht-alkoholische Fettleber (NAFL): Das früheste Stadium, in dem die Leber fettig ist, aber keine Entzündung aufweist. Sie kann stabil bleiben oder sich langsam verschlechtern.
  2. Nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH): Dieses Stadium ist durch eine Entzündung und Schädigung der Leberzellen gekennzeichnet. Es kann zu Fibrose (Verhärtung des Lebergewebes) und später zu Leberzirrhose (fortgeschrittenes Vernarbungsstadium) führen.
  3. Leberzirrhose und Leberzellkrebs: Im Endstadium erhöht sich das Risiko von Leberzellkrebs, der bei NAFLD-Patienten bereits auftreten kann, bevor eine Zirrhose vorliegt.

Früherkennung und Prävention sind entscheidend

Die gute Nachricht ist, dass sowohl NAFL als auch NASH – je nach Fibrosestadium – vermeidbar und sogar vollständig rückbildungsfähig sind. Wie Professor Dr. Peter R. Galle, Direktor der 1. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, erklärt, handelt es sich bei der NAFLD meist um ein Wohlstandsproblem der westlichen Industrienationen. Zu den Hauptursachen zählen ein moderner Lebensstil mit wenig körperlicher Aktivität und ein überreiches Angebot an kalorienreicher Nahrung, insbesondere Kohlenhydraten. Diese Faktoren können zum metabolischen Syndrom führen, das durch Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes gekennzeichnet ist und das Risiko für Lebererkrankungen erhöht.

Diagnosemöglichkeiten

Zur Erkennung einer Fettleber empfiehlt es sich, bei routinemäßigen Gesundheitsuntersuchungen die Leberwerte im Blut (GPT, GOT und gGT) zu kontrollieren. Ein erhöhter Wert kann auf eine Lebererkrankung hinweisen und weitere Untersuchungen, wie eine Ultraschalluntersuchung, sind notwendig, um das Ausmaß der Schädigung zu bestimmen.

Politische Maßnahmen zur Prävention

Professor Galle betont, dass die Politik eine Schlüsselrolle bei der Prävention spielt. Gesunde Ernährung und Bewegung müssen gefördert werden, um insbesondere Kinder und Jugendliche zu schützen. Er plädiert für nachhaltige Ernährungs- und Bewegungstherapieangebote zur Vermeidung und Behandlung von Adipositas, da die Prävention von Fettleber immer auch die Prävention von Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 und deren Folgeerkrankungen umfasst. Die Ausrichter des Deutschen Lebertages unterstützen die Forderung, die Bekämpfung der Volkskrankheit NAFLD als Gesundheitsziel im Sozialgesetzbuch zu verankern.

„Total zentral: die Leber!“ – Virushepatitis: Ein stilles, oft unentdecktes Risiko

Am 13. Oktober 2022 lenkten die Ausrichter des 23. Deutschen Lebertages – die Deutsche Leberhilfe e. V., die Deutsche Leberstiftung, und die Gastro-Liga e. V. – die Aufmerksamkeit auf die oft unentdeckten und unbehandelten Virushepatitiden, die weltweit Millionen von Menschen betreffen. Unter dem Motto „total zentral: die Leber!“ wird die zentrale Rolle der Leber für die Gesundheit und die Notwendigkeit einer frühzeitigen Diagnose betont.

Virushepatitis: Ein globales Gesundheitsproblem

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben weltweit schätzungsweise 354 Millionen Menschen mit einer Hepatitis-B- oder -C-Virusinfektion. In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge mehrere Hunderttausend Infizierte, von denen viele ihre Infektion nicht kennen. Hepatitis B, C, und D sind besonders gefährlich, da sie chronische Infektionen verursachen können, die zu Leberzirrhose, Leberzellkrebs und schließlich zu hepatitisbedingten Todesfällen führen können.

Die Herausforderung der Diagnose

Ein zentrales Problem bei der Virushepatitis ist, dass die Erkrankungen oft unentdeckt bleiben. Die Leber selbst hat kein Schmerzempfinden, sodass Schäden meist unbemerkt fortschreiten. Die fünf Hauptviren, die eine Hepatitis verursachen – Hepatitis A, B, C, D, und E – unterscheiden sich erheblich in Bezug auf Übertragungswege, Schweregrad der Erkrankung, geografische Verbreitung, und Präventionsmöglichkeiten. Trotz der Gefahr, die von diesen Infektionen ausgeht, verlaufen sie häufig symptomlos oder nur mit unspezifischen Symptomen, was zu einer späten Diagnose und Behandlung führt.

Fortschritte und Herausforderungen in der Prävention und Behandlung

Die WHO hat 2016 das Ziel gesetzt, die Virushepatitis bis 2030 weltweit einzudämmen. Die medizinischen Mittel dafür sind vorhanden: Für Hepatitis B und D gibt es neue, nahezu nebenwirkungsfreie antivirale Therapien, und Hepatitis C kann innerhalb von acht bis zwölf Wochen vollständig geheilt werden. Für Hepatitis B gibt es außerdem eine wirksame Impfung, die auch gegen Hepatitis D schützt, da diese nur in Verbindung mit einer Hepatitis-B-Infektion vorkommen kann.

Verbesserte Früherkennung durch Screening

Ein wichtiger Fortschritt zur Früherkennung in Deutschland ist der einmalige Anspruch auf ein Screening auf Hepatitis B und C im Rahmen der „Gesundheitsuntersuchung“, früher bekannt als „Check-up 35“. Dieses Screening soll die hohe Dunkelziffer unentdeckter Infektionen reduzieren und den Betroffenen eine frühzeitige Behandlung ermöglichen.

Professor Dr. Christoph Sarrazin, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberhilfe e. V., hebt jedoch hervor, dass das aktuelle Gesundheitsuntersuchungsmodell nicht alle gefährdeten Gruppen erreicht. Besonders vulnerable Gruppen wie Inhaftierte, Drogengebrauchende, Menschen mit Migrationshintergrund und Obdachlose werden durch diese Maßnahmen oft nicht ausreichend angesprochen. Daher ist eine duale Strategie notwendig, die neben dem allgemeinen Screening auch aufsuchende Strategien beinhaltet, um diesen Gruppen ein Testangebot an ihren Aufenthaltsorten zu machen – etwa in Einrichtungen der Drogen- oder Obdachlosenhilfe.

Ein ganzheitlicher Ansatz für die Eliminierung der Virushepatitis

Um das Ziel der WHO, die Virushepatitis bis 2030 zu eliminieren, auch in Deutschland zu erreichen, ist eine Allianz von Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft, Patientenorganisationen und Politik erforderlich. Es braucht ein zielgerichtetes Vorgehen, das die Bedeutung der Früherkennung betont und die Prävention sowie die Therapie von Lebererkrankungen vorantreibt.

Die Bedeutung der Früherkennung

Mit dem diesjährigen Motto „total zentral: die Leber!“ appellieren die Ausrichter des Deutschen Lebertages an die Verantwortung jedes Einzelnen, sich der Lebergesundheit bewusst zu sein. Früherkennung ist entscheidend: Je früher eine Lebererkrankung erkannt wird, desto besser können die Folgen behandelt oder sogar geheilt werden – unabhängig davon, ob die Ursache eine Virusinfektion oder beispielsweise ungesunde Ernährung ist.

„Deine Leber. Dein Leben.“ – 22. Deutscher Lebertag am 20. November

Am 8. November 2021 kündigten die Gastro-Liga e. V., die Deutsche Leberstiftung, und die Deutsche Leberhilfe e. V. den 22. Deutschen Lebertag an, der am 20. November 2021 unter dem Motto „Deine Leber. Dein Leben.“ stattfinden wird. Dieser Aktionstag fokussiert die individuelle Verantwortung für das lebenswichtige Organ Leber und zielt darauf ab, das Bewusstsein für Lebergesundheit zu schärfen und Lebererkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Die zentrale Rolle der Leber

Die Leber ist ein essentielles Organ, das zahlreiche lebenswichtige Funktionen im menschlichen Körper erfüllt. Sie ist entscheidend für den Stoffwechsel, die Entgiftung, die Speicherung von Nährstoffen und die Produktion wichtiger Bluteiweiße und Enzyme. Ihre Gesundheit hat direkte Auswirkungen auf das gesamte Wohlbefinden und die Lebensqualität.

Die Herausforderung der Lebergesundheit

Lebererkrankungen gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen und stellen ein erhebliches Gesundheitsproblem dar. In Deutschland sind schätzungsweise fünf Millionen Menschen von Lebererkrankungen betroffen. Eine zunehmende Anzahl von Wohlstandserkrankungen, wie die nicht-alkoholische Fettleber (NAFL), kann zu schweren Erkrankungen wie Leberzirrhose und Leberzellkrebs führen.

Früherkennung und Prävention

Das Motto des diesjährigen Lebertages hebt hervor, wie wichtig es ist, Lebererkrankungen frühzeitig zu erkennen und aktiv gegen sie vorzugehen. Professor Dr. Christoph Sarrazin, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberhilfe e. V., betont: „Lebererkrankungen lassen sich im frühen Stadium gut behandeln. Manche Lebererkrankungen können bereits durch Änderungen des Lebensstils positiv beeinflusst werden. Je früher eine Lebererkrankung erkannt wird, desto höher sind die Chancen auf vollständige Heilung.“

Viele Lebererkrankungen bleiben jedoch lange unentdeckt, da sie oft keine spezifischen Symptome verursachen. Eine regelmäßige Überprüfung der Leberwerte im Blut (GPT, GOT, GGT) kann erste Hinweise auf eine Lebererkrankung geben und ist eine wichtige Maßnahme zur Früherkennung.

Telefonaktionen und Öffentlichkeitsarbeit

Im Vorfeld des 22. Deutschen Lebertages bieten die Ausrichter eine kostenfreie Telefonaktion an, bei der Leber-Experten individuelle Fragen zu Leber und Lebererkrankungen beantworten. Diese Initiative soll dazu beitragen, die Bevölkerung besser über die Lebergesundheit aufzuklären und die Bedeutung der Früherkennung und Prävention zu unterstreichen.

Fortschritte in der Therapie

In den letzten Jahren hat es revolutionäre Entwicklungen in der Therapie von Lebererkrankungen gegeben. Dazu gehören neue Ansätze für seltene Lebererkrankungen und moderne Immuntherapien für Leberzellkrebs. Dennoch ist die Sensibilisierung sowohl bei Patienten als auch bei Ärzten entscheidend, um diese Fortschritte effektiv nutzen zu können.

Die Rolle von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die Ausrichter des Lebertages setzen auf umfassende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, um mehr Aufmerksamkeit für die Lebergesundheit zu schaffen. Dies umfasst die Förderung von Früherkennungsprogrammen und die Implementierung von weiteren Screenings, insbesondere für nicht-infektiöse Lebererkrankungen.

Zusammenfassend: Der 22. Deutsche Lebertag steht unter dem Motto „Deine Leber. Dein Leben.“ und zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Lebergesundheit zu erhöhen, die Früherkennung von Lebererkrankungen zu fördern und die Verantwortung jedes Einzelnen für die eigene Lebergesundheit zu betonen.

Lebertag 2020: Forderung nach Aufnahme von Leberwerten in Gesundheitsuntersuchungen

Am 20. November 2020 findet der 21. Deutsche Lebertag statt, dessen Motto „Check-up für die Leber“ lautet. Die Ausrichter – die Gastro-Liga e. V., die Deutsche Leberhilfe e. V., und die Deutsche Leberstiftung – nutzen diesen Tag, um die Bedeutung der Früherkennung von Lebererkrankungen zu betonen und fordern die Integration von Leberwerten in die regulären Gesundheitsuntersuchungen.

Die Relevanz der Früherkennung

Lebererkrankungen sind weltweit eine der häufigsten Todesursachen und stellen ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar. In Deutschland sind schätzungsweise fünf Millionen Menschen betroffen. Die Ursachen sind vielfältig: Neben Virusinfektionen wie Hepatitis B und C sind auch nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen, häufig durch Übergewicht oder Diabetes bedingt, eine bedeutende Ursache für Lebererkrankungen. Leider bleiben viele dieser Erkrankungen über lange Zeit unentdeckt, da die Leber in der Regel keine Schmerzen verursacht und Symptome oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium auftreten.

Forderung nach Integration in Gesundheitsuntersuchungen

Das Motto des diesjährigen Lebertages fordert die Aufnahme von Leberwerten in die Gesundheitsuntersuchungen, die bisher ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre für gesetzlich Versicherte zur Verfügung stehen. „Die Gesundheitsuntersuchungen enthalten aktuell nicht den GPT-Test“, erklärt Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Der GPT-Wert (auch ALT genannt) kann auf verschiedene Lebererkrankungen hinweisen, und eine frühzeitige Entdeckung kann die Behandlungschancen erheblich verbessern.

Fortschritte und Ziele

Ein erster Erfolg in Richtung besserer Früherkennung ist die diskutierte Aufnahme von Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Screenings in die Gesundheitsuntersuchungen. Diese Tests, die auf HBs-Antigen und Anti-HCV prüfen, ob eine Hepatitis-Virusinfektion vorliegt, befinden sich derzeit im Beratungsverfahren des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Experten sind optimistisch, dass diese Tests bald Teil der Gesundheitsuntersuchungen werden, was einen wichtigen Schritt zur Erreichung des WHO-Ziels darstellt, Hepatitis B und C bis 2030 weltweit zu eliminieren.

Hepatitis B kann durch eine effektive Impfung verhindert werden, die auch vor Hepatitis D schützt. Für Hepatitis C gibt es seit 2014 neue Medikamente (Direct Acting Antiviral Agents, DAAs), die fast alle Patienten schnell und nahezu nebenwirkungsfrei heilen können.

Zusätzlich fordern Mediziner, dass auch die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD), die häufigste Lebererkrankung in westlichen Ländern, Bestandteil der Gesundheitsuntersuchungen wird. Eine frühzeitige Diagnose kann helfen, die Entstehung einer Fettleberentzündung und schwerwiegenderer Folgeschäden wie Leberzirrhose und Leberzellkrebs zu verhindern.

Telefonaktionen zur Aufklärung

Im Vorfeld des Lebertages kündigen die Ausrichter zwei kostenfreie Telefonaktionen an, bei denen Experten individuelle Fragen zu Lebergesundheit und -erkrankungen beantworten. Diese Initiative soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Lebergesundheit zu schärfen und die Bedeutung von Früherkennung und Prävention zu betonen.

Zusammenfassung: Der 21. Deutsche Lebertag fordert eine umfassende Integration von Leberwerten in die Gesundheitsuntersuchungen, um Lebererkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Mit der Unterstützung durch neue medizinische Entwicklungen und Screening-Programme sollen die Prävention und die Heilungschancen für Lebererkrankungen verbessert werden.