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11. Juni 2024

Globaler Fettleber-Tag: Die „stille“ Volkskrankheit und ihre Risiken

Beitragsbild Fettleber Risiken

Am 13. Juni 2024 ist der Globale Fettleber-Tag, ein wichtiger Tag, um auf die weitverbreitete und oft unerkannte Fettlebererkrankung aufmerksam zu machen. Diese Erkrankung, die oft als „stille“ Volkskrankheit bezeichnet wird, betrifft weltweit bereits 115 Millionen Menschen und könnte bis 2030 deutlich ansteigen. Besonders häufig tritt die Fettleber bei Menschen auf, die übergewichtig sind, Diabetes haben oder regelmäßig Alkohol konsumieren.

Was ist eine Fettleber und wie entsteht sie?

Eine Fettleber entsteht, wenn sich zu viel Fett in den Leberzellen ansammelt. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

  • Übergewicht und Adipositas: Häufigste Ursache für eine Fettleber.
  • Diabetes mellitus (Typ 2): Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko für eine Fettleber.
  • Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholgenuss kann zu einer alkoholischen Fettleber führen.
  • Weitere Ursachen: Dazu gehören Stoffwechselerkrankungen, bestimmte Medikamente (wie Cortison oder HIV-Medikamente) und chronische Infektionen.

Häufigkeit der Fettleber in Deutschland

In Deutschland ist etwa jeder Vierte von einer Fettlebererkrankung betroffen, und die Zahl der Betroffenen steigt. Oft wird die Erkrankung zufällig entdeckt, da die Leber selbst keine Schmerzen verursacht und es keine spezifischen Symptome gibt. Einige Betroffene klagen über unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen, die aber keine eindeutigen Anzeichen für eine Fettleber sind.

Mögliche Folgen einer Fettleber

Eine Fettleber ist nicht harmlos und kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Sie ist ein Risikofaktor für:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle ist bei Fettleber erhöht.
  • Diabetes: Viele Menschen mit Fettleber haben auch Typ-2-Diabetes.
  • Schlechte Blutfettwerte: Häufig leiden Betroffene an erhöhten Cholesterinwerten.
  • Lebererkrankungen: Bei einer zusätzlichen Entzündung der Leber (Steatohepatitis) kann es zu einer Vernarbung (Fibrose) und im schlimmsten Fall zu einer Leberzirrhose oder Leberkrebs kommen.

Lebensstiländerungen sind entscheidend

Um eine Fettleber zu behandeln oder vorzubeugen, sind Veränderungen des Lebensstils der wichtigste Schritt:

  • Gesunde Ernährung: Eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Ballaststoffen und wenig Zucker ist vorteilhaft. Fast Food, Süßigkeiten und besonders Fruktose-reiche Lebensmittel und Getränke (wie Softdrinks und viele Smoothies) sollten vermieden werden.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, das Gewicht zu reduzieren und die Leber zu entlasten.
  • Alkoholverzicht: Verzicht auf Alkohol kann die Lebergesundheit deutlich verbessern.
  • Kaffee: Studien zeigen, dass Kaffee eine schützende Wirkung auf die Leber haben kann.

Neue Medikamente gegen Fettleber in Aussicht

Neben den Änderungen des Lebensstils gibt es auch Fortschritte in der medikamentösen Behandlung der Fettleber. In den USA wurde kürzlich ein Medikament namens Resmetirom zugelassen, das bei bestimmten Patienten mit Fettleberentzündung eingesetzt werden kann. Es ist jedoch noch unklar, wann dieses Medikament in der EU verfügbar sein wird. Andere Medikamente, wie das Abnehm-Medikament Semaglutid, werden derzeit auf ihre Wirksamkeit gegen Fettleber untersucht. Trotzdem bleibt klar: Eine „Wunderpille“ gegen Fettleber gibt es nicht, und die Behandlung wird auch in Zukunft stark auf Lebensstiländerungen setzen.

Wann sollte man zum Facharzt gehen?

Bei der Diagnose einer Fettleber spielt der Hausarzt eine zentrale Rolle. Nicht jeder mit einer Fettleber braucht eine intensive Behandlung. Entscheidend ist, ob zusätzliche Risikofaktoren oder bereits Leberschäden vorliegen. In unklaren Fällen oder bei erhöhtem Risiko sollte eine Überweisung an eine Fachpraxis für Lebererkrankungen erfolgen.

Ein nützliches Werkzeug für die Einschätzung ist der sogenannte FIB-4-Score. Dies ist ein einfacher Online-Rechner, der das Alter, zwei Leberwerte (GOT und GPT) und die Blutplättchenanzahl kombiniert, um das Risiko für eine Leberfibrose abzuschätzen. Bei einem erhöhten Risiko ist eine genauere Untersuchung durch einen Spezialisten ratsam.

Der Globale Fettleber-Tag erinnert uns daran, wie wichtig es ist, auf die eigene Gesundheit zu achten und bei Bedarf rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.